Sachsen

Stadt Grünhain-Beierfeld

In Gold Treibhammer mit schwarzem, silbern schattiertem Kopf und purpurfarbenem Stiel überdeckt von blauer Weintraube an grüner Ranke und zwei schräggekreuzten Löffeln mit schwarz bordiertem silbernem Schöpfteil und schwarzem Stiel.

Das Wappen wurde mit Beschluss des Gemeinderates der Gemeinde Beierfeld, Nr. 2002/553/27 vom 04.02.2002 beschlossen und mit Bescheid, Az. 030.020.23 vom 12.02.2002 durch das Landratsamt Aue-Schwarzenberg genehmigt.

Die Entstehung des Wappens

Das Wappen basiert auf einem von der Stiftung für Familienforschung Dresden mit ministerieller Genehmigung vom 21.07.1914 entworfenen Siegelbild für Beierfeld.

Die Weintraube in diesem Siegel geht auf ein Gerichtssiegel von 1839 zurück. In einem Gemeinderatsbeschluss vom Jahre 1839 wird dieses Siegel als Gemeindesiegel bestätigt. Bereits das Flurbuch von Beierfeld von 1813 zeigte ein älteres Siegel mit dem Bild einer laubumrankten Weintraube.

Zur Weintraube in diesem Siegel kommen 1914 die zwei gekreuzten Löffel und der Treibhammer (Polierhammer) hinzu. 1914 malte der Kunstmaler Carl A. Böhmert aus Dresden, abgeleitet vom bestätigten Siegelbild, ein Wappen. Dieses Wappen entsprach jedoch nicht den heraldischen Gesetzmäßigkeiten. Deshalb wurde es vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv nicht bestätigt. Seit August 2001 besitzt die Gemeinde Beierfeld ein vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden bestätigtes Wappen. Es zeigt die o. g. Blasonierung.

Historische Beschreibung

Das Wappenschild beinhaltet die Farbe gelb, abgeleitet von dem Wappen der Burggrafen von Meißen „schwarz-gelb". Die Besitzer der nicht unbeträchtlich sich ausdehnenden Landschaft des rechtsmuldischen Teils des Zwickauer Gaus sind seit 1200 die Burggrafen von Meißen aus der osterländischen Familie der Meinheringer (Stammsitz Burgwerben bei Weißenfels). Dieses Geschlecht lässt sich erstmalig im Jahre 1171 im Osterland nachweisen und trug ab 1181 den Amtstitel Burggrafen von Meißen. Die „Meinheringer" legten an der Salzstraße nach Böhmen den Ort Lößnitz an und schafften von dort aus nach Süden vordringend die Herrschaft Hartenstein. Beierfeld wird urkundlich zu Lebzeiten Meinher II 1233 erstmals bezeugt.

Das Wappen zeigt zwei über einem Polierhammer gekreuzte Löffel und darunter eine Weintraube. Die Löffel sind das Symbol der hier im 18. Jahrhundert blühenden Blechlöffelfabrikation, des Ursprungs der heutigen erzgebirgischen Blech- und Metallwarenindustrie. Der Polierhammer ist der Zeuge der kärglich lohnenden aber kunstgeübten Handarbeit der Löffelmacher und Plattenschmiede. Mit dem Hammer wurde, als letzte Arbeit, der Glanz auf den Löffeln erzeugt. Das Wappen zeigt die beiden üblichsten Löffelformen, die langen oder Schlosserlöffel und die runden oder Doppellöffel.

Vor dem war Beierfeld Bergwerksort. Auch in Beierfeld hat es früher gute Bergbauausbeute gegeben (Dürre Schönberg, Engelschaar Fundgrube, Pluto). Unverbürgten Nachrichten zufolge hat ein Herr von Schönburg um 1480 in Beierfeld ein Bergwerk angelegt und zwar im oberen Teil des Ortes. Dieses Bergwerk hat Veranlassung gegeben, dass das Gemeindesiegel eine Weintraube bekam. Nach einer Nachricht des Sächsischen Hauptstaatsarchives hat es einen Stollen „Weinberg (Weiberg) der silbernen Trauben" gegeben.
Diese Namen waren für Stollen gebräuchlich. Da die Ausbeute gut war, ließ der Herr von Schönburg eine Weintraube in das Gerichtssiegel setzen. Das Gericht war auf dem Rittergut Schloss Sachsenfeld sesshaft. Weinberg heißt heute noch ein Abhang im oberen Ortsteil. Silberne Trauben sollten auf diesem oder besser in diesem Weinberg wachsen und diese wachsen heute noch in Beierfeld. Aus dem Schriftwechsel zwischen dem Ministerium des Innern, dem Hauptstaatsarchiv Dresden und der Sächsischen Stiftung für Familienforschung und der Gemeinde in den Jahren 1913/14 geht hervor, dass die Weintraube im Siegel schon vor 1813 geführt wurde. Erhalten ist noch ein Siegelabdruck mit der Weintraube von 1839.


Die Stadt Grünhain-Beierfeld entstand am 1. Januar 2005 durch die Eingemeindung der bisher selbständigen Stadt Grünhain in die Gemeinde Beierfeld.

Hier ein kurzer Abriss zur Geschichte der Stadt:

Um 1200 gründen fränkische Siedler die Dörfer Grünhain, Beierfeld und Holzinhain.

1267 wird Grünhain erstmals urkundlich als oppidum (Städtchen) erwähnt. Die Stadt erhält das Marktrecht. Die Bürger dürfen Brauen, Backen, Schlachten und Schuhe herstellen.

1285 erhält Grünhain durch den Abt Dietrich ein Stadtsiegel "so drey grüne Bäume und eine Amsel (Sittich) in sich führet".

1914 kommen die 2 gekreuzten Löffel und der Treibhammer als Symbole der Löffelmacherei in das Beierfelder Ortswappen.

2005 wird die Stadt Grünhain in die Gemeinde Beierfeld eingegliedert. Beierfeld ist Rechtsnachfolger von Grünhain. Das neue Gemeinwesen erhält die Bezeichnung "Grünhain-Beierfeld" und übernimmt das Stadtrecht von Grünhain.

Eine detaillierte Darstellung finden sie auf der Homepage der Stadt.