Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Büchen

Gemeinde  Besenthal

Gemeinde Besenthal
In Gold über einem schwarzen Pflug eine rote Trappe, links und rechts begleitet von grünen Binsen.
Besenthal wird nachweislich im Zentlehenregister des Bischofs Gottschalk 1230 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Besenthal liegt im südöstlichen Kreis Herzogtum Lauenburg und hat zur Zeit 80 Einwohner, gehört bis 2006 zum Amt Gudow-Sterley und und ab dann im Rahmen der Ämterreform zum Amt Buchen. Das Wappen erklärt sich wie folgt: Bedeutung des goldenen Bodens: Sand Bedeutung der grünen Binsen: Besenthal hieß ursprünglich Binsenthal. Geteilte Binse: Teilung des Dorfes durch die Autobahn A 24. Roe Trappe: Trappen kamen vor ca. 100 Jahren vor (jetzt noch Flurbezeichnungen: Trappenkoppeln). Der schwarze Holzpflug soll auf die überwiegende Struktur (Landwirtschaft) hinweisen.

Gemeinde  Bröthen

Verfügt über kein Wappen.
Die Gemeinde Bröthen führt kein Wappen

Gemeinde  Büchen

Gemeinde Büchen
In Gold eine bewurzelte Buche mit schwarzem Stamm und grünen Blättern.
Das "sprechende" Wappenbild der Buche im Wappen der Gemeinde Büchen repräsentiert den früher auf Niederdeutsch "Boken" lautenden Ortsnamen. Dieses Dorf soll seit dem 13. Jh. eine weithin bekannte Wallfahrtsstätte gewesen sein. Auf diese Überlieferung bezieht sich die Wappenfigur gleichfalls. Gründete doch das religiöse Interesse an dem Ort auf einer in einer Buche gesehenen Marienerscheinung. In der Folgezeit wurde der Ort viel besucht, und noch im letzten Jahrhundert bewahrte man in der Kirche ein angeblich einst wundertätiges Marienbildnis auf. Auch geographisch war der Ort durch seine Lage an der Stecknitz mit Schleuse und Landzollstelle begünstigt. Die früheren Landtage des Herzogtums Lauenburg wurden in einem herrschaftlichen Gebäude am Ort abgehalten. Am Anfang des 15. Jh. befand sich in Büchen eine Burg als Stammsitz der Familie von Marschalk. Die goldene Schildfarbe soll unter anderem auch auf den wirtschaftlichen Wohlstand der Gemeinde durch die Jahrhunderte hindeuten.

Gemeinde  Fitzen

Gemeinde Fitzen
Durch einen schräglinken silbernen Wellenbalken von Blau und Rot geteilt. Vorn eine linksgewendete silber-schwarze Kuh, hinten ein silberner Flusskrebs.
Die Kuh im Wappen der Gemeinde Fitzen steht für die seit jeher starke landwirtschaftliche Prägung. Sechs Vollerwerbslandwirte betreiben immer noch intensive Rinderhaltung, dadurch kann das natürliche Grünland entlang des ehemaligen Stecknitzverlaufs genutzt werden. Der Flusskrebs wurde ins Wappen aufgenommen, da er in einer Anekdote über die Fitzener einen prägenden Anteil hat. Der Wellenbalken stellt den Elbe-Lübeck-Kanal dar, an den die Gemeinde liegt. Die Farben orientieren sich an den Landesfarben.

Gemeinde  Göttin

Gemeinde Göttin
In Blau ein natürlich tingierter Pirol mit erhobenem rechten Fuß, im linken Obereck begleitet von drei goldenen Kugeln 2 : 1.
Der Pirol ist ein etwa amselgroßer Singvogel in Au- und Laubwäldern und findet sich als Standvogel im Göttiner Revier. Die goldenen Kugeln wurden dem Wappen des Joachim Werner von Bülow entnommen, der 1718 mit dem 1194 urkundlichen Dorf Göttin belehnt wurde.

Gemeinde  Gudow

Gemeinde Gudow
Unter einem goldenen Zinnenschildhaupt, darin 4 schräglinke grüne Lindenblätter, in Blau eine goldene Madonna auf dem Vollmond und ein natürlich tingierter schwarzgoldener Pirol.
Das Dorf wird im Ratzeburger Zehntregister 1230 als Gudow erstmals urkundlich erwähnt. Es besteht aus dem Dorf Gudow sowie den Ortsteilen Segrahn, Kehrsen und Sophiental. Der Zinnenschnitt symbolisiert die Turmhügelburg Gut Sophiental, die Turmhügelburg Ort Sophiental, die Turmhügelburg Kehrsen und die Turmhügelburg Segrahn. Die vier Lindenblätter stehen für die Ortsteile Gudow, Segrahn, Kehrsen und Sophiental. Ab dem 14. Jahrhundert befand sich in Gudow ein ritterliches Gut. Der Besitz dieses Rittergutes war bis 1882 mit der Würde des Erblandmarschalls des Herzogtums Sachsen-Lauenburg verbunden. Durch diese Verbindung war Gudow ein politisches Zentrum Lauenburgs. Der letzte Besitzwechsel dieses Gutes fand im Jahre 1470 statt. Detlev, Johann, Heine und Johann von Züle verkauften das Gut an Werner und Friedrich von Bülow. Der natürlich tingierte Pirol, als Wappentier der Familie von Bülow, die auch heute noch in Gudow wohnen, zeigt die Verbundenheit zu dieser Familie. Die Madonna auf dem Vollmond ist eine große Seltenheit in der Kunstgeschichte. So eine Madonna, eines der schönsten und wertvollsten Kunstwerke der Kirche, befindet sich in Gudow. Bei der Figur handelt es sich um eine lübsche Arbeit um 1430.

Gemeinde  Güster

Gemeinde Güster
In Gold fünf 2 : 2 : 1 gestellte, aufrechte grüne Lindenblätter, die einen grünen, in zwei zugewendeten Pferdeköpfen endenden Giebelabschluß mit schwarzem Eulenloch einschließen; darüber ein schwarzer Lastkahn mit silbernem Führerhaus, silbernem Ruder und silberner Kieslast, dessen unteres Drittel von einer blauen Leiste überdeckt wird.
Das Dorf Güster gehörte seit dem Mittelalter zum Gut Wotersen. Der Giebel eines typischen niedersächsischen Bauernhauses mit dem Eulenloch und dem Pferdekopfschmuck ist Hinweis auf die bäuerliche Vergangenheit des Ortes unter der Gutsherrschaft. Wirtschaftlich bedeutsam für Güster wurde seit seiner Erbauung im Jahre 1398 der unweit des Ortes gelegene Stecknitz-Delvenau-Kanal, der um 1900 durch den Elbe-Lübeck-Kanal ersetzt wurde. Vornehmlich nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Gemeindegebiet intensiv Kiesabbau betrieben. Das Wappen zeigt oben einen typischen Lastkahn, mit dem der Kies auf dem Kanal hauptsächlich nach Hamburg transportiert wurde. Die fünf Lindenblätter beziehen sich nicht nur auf die Lindenalleen seitlich des Elbe-Lübeck-Kanals, sondern auch auf die seit 1989 wiedergewonnene Verbindung mit den fünf Ländern der ehemaligen DDR, an deren Grenze der alte Kanal jahrzehntelang lag.

Gemeinde  Klein Pampau

Gemeinde Klein Pampau
In Silber ein in gegengerichtete leichte Kurven endender schräglinker blauer Balken, oben ein roter Wasserturm und ein schwarzes Zahnrad, unten ein rotes Bauernhaus mit schwarzem Dach.
Das Bauernhaus soll die Besiedlung des auf der nord-östlich der Steinau gelegenen Dorfes darstellen. Die Ortsteilung durch die Steinau wird durch den blauen Balken symbolisiert. Auf die spätere Bebauung westlich der Steinau durch Fabrikanlagen um ca. 1900, im heute überwiegend bewohnten Teil nach der Sanierung der Bunkeranlagen, verweist der Wasserturm mit dem Zahnrad der ehemaligen Fabrikanlagen.

Gemeinde  Langenlehsten

Gemeinde Langenlehsten
Unter gezinnten goldenen Schildhaupt in Grün ein aufrechter zweiblättriger goldener Haselnusszweig mit drei silbernen Nüssen.
"Ort bei den Haselnusssträuchern" ist der wendische Ursprung des Namens Langenlehsten. Deshalb muss auf jeden Fall ein Haselnusszweig in das Wappen. Ein Überrest des Rittersitzes "Bollbarg", ein Burgplatz, befindet sich noch südwestlich des Dorfes im Lehstener Moor, daran soll diese angedeutete Palisade auf dem Wappen erinnern. Ebenso wie die fünfmal gezinnte Mauerkrone, die alle fünf Ortsteile Langenlehstens darstellen soll. Die Farben Grün und Gold wurden gewählt, da die Gemeinde Langenlehsten seit dem 01.01.2007 durch die Verwaltungsstrukturreform dem Amt Büchen angehört. Diese Farben spiegeln sich auch in dem Wappen vom Amt Büchen wieder.

Gemeinde  Müssen

Gemeinde Müssen
In Gold über zwei blauen Wellenbalken ein grüner Rotdornzweig mit drei fächerförmig gestellten Blättern.
Die Farbe Gelb im Schild steht für den traditionsreichen Sportverein Müssen. Bei den drei dominierenden Blättern in Wappen handelt es sieh um Rotdornblätter. Die Rotdornbäume zieren die Straßen in Müssen, wobei die Straßen zur Blütezeit der Rotdornbäume einzigartiges und das Ortsbild prägendes Bild ergeben. Die zwei Wellenbalken symbolisieren den historischen Mühlenteich, den es heute nicht mehr gibt. Auch die Wassermühle ist in ein Wohnhans umgebaut worden. Gegenwartsbezogen stehen die beiden Wellenbalken für den heutigen Badesee, der aus Kiesgruben entstanden ist.

Gemeinde  Roseburg

Gemeinde Roseburg
Über rotem Zinnenschildfuss in Silber ein roter, links und rechts mit je einem silbernen Ziegel belegter Drillingsfaden, bedeckt von einer fünfblättrigen schwarz geaderten goldenen Rose mit rotem Butzen und fünf grünen Kelchblättern.
Das Wappen stellt ein heraldisch "redendes Wappen" dar. Die Rose oben und die Burgmauer mit Zinnen unten geben die Aussage auf den Ortsnamen "Rose - burg". Die drei mit Abstand übereinander liegenden roten Balken, die mit silbernen Ziegeln belegt sind und als Drillingsbalken bezeichnet werden, geben einen Hinweis auf die alte Adelsfamilie von Daldorf, die von 1408 bis 1717 auf dem Gut Wotersen sesshaft war, zu dem auch die Ortschaft Roseburg gehörte. Die Adelsfamilie, Daldorf, Daldorp oder Daldorff geschrieben, gehörte zum alten lauenburgischen Kolonisationsadel und werden 1309 erstmals urkundlich erwähnt. Sie haben in mehreren Stammlinien und Zweigen über Jahrhunderte eine führende Rolle im Lande Lauenburg gespielt. Das namensgebende Dorf Dalldorf in der Sadelbande wird von den von Daldorf's gegründet sein, da sie auch über lange Zeit Burgmannen auf der 1182 erbauten Lauenburg waren. Dort sind sie bis 1439 nachweisbar. Die lauenburgischen von Daldorf starben ca. 1725 aus. Die roten Balken sind Bestandteil des Stammwappens der von Daldorfc Sie erscheinen in dieser Form im Wappen des Valentin des Jüngeren von Daldorf (+ 1565). Eine Burg Roseburg soll es an der alten "hilge Romesche Eeiserlicke vriee strate" auch "via regia" (Königsstraße) genannt zwischen Roseburg und Siebeneichen gegeben haben. Heute ist dieser uralte Straßenzug als Frachtweg oder alte Salzstraße bekannt. Die genaue Lage der Roseburg ist allerdings bis heute nicht bekannt.

Gemeinde  Schulendorf

Gemeinde Schulendorf
In Gold drei rote Häuser 1 : 2, durch einen blauen im Schnittpunkt unterbrochenen und dort mit einem schwarzen Mühlrad versehenen Wellengöpel geteilt.
Die Gemeinde Schulendorf liegt im Südosten von Schleswig-Holstein im Kreis Herzogtum Lauenburg im Dreieck der Orte Lauenburg/Elbe, Schwarzenbek und Büchen. Im Zehntregister von 1230 sind die drei Ortsteile, aus denen die Gemeinde heute besteht, erstmals als dem Bistum Ratzeburg zugehörig erwähnt: Sculendorf (Schulendorf) und Bertoldestorp (Bartelsdorf) unter Sadelbande Parochie Ratzeburg sowie Lelekowe (Franzhagen) unter der Parochie Siebeneichen. 1938 wurden diese bis dahin selbständigen Gemeinden zusammen mit der "Neuen Mühle" als Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 zur einer politischen Gemeinde zusammengelegt. Die drei Ortsteile sind bebauungsgemäß bis heute nicht zusammengewachsen, Franzhagen und Schulendorf werden durch den Grenzbach Bäk getrennt, Schulendorf und Bartelsdorf sind durch einen leichten Hügel und ein Wäldchen getrennt und liegen etwa einen Kilometer auseinander. Die drei Bauernhäuser im Wappen symbolisieren die Ortsteile. Die "Neue Mühle", Ortsteil Franzhagen, eine zur Zeit nicht mehr betriebene Wassermühle, wurde von der Mühlenbek gespeist, in die auch die Bäk aus Schulendorf das Wasser einleitet. Deshalb steht im Wappen das Wassermühlrad im Mittelpunkt mit dem Wasserzu- und -ablauf der Mühlenbek sowie der Einmündung der Bäk, symbolisiert durch den Wellengöpel.

Gemeinde  Siebeneichen

Gemeinde Siebeneichen
Durch einen nach oben in sieben stilisierten Eichen ausgezogenen breiten grünen und einen schmalen goldenen Balken von Gold und Blau leicht erhöht geteilt. Unten eine goldene Glocke und gekreuzt ein goldener Bootshaken und ein goldener Staken.
Die Vorlage stellt ein heraldisch "redendes Wappen" dar. Die im Schildhaupt stehenden sieben grünen Eichen auf goldenem Grund geben eine klare Aussage in Bezug auf den Ortsnamen Siebeneichen. Der untere Schildteil in blau symbolisiert sowohl das Wasser des heutigen Elbe-Lübeck-Kanals als auch das seines historischen Vorgängers, des Stecknitz-Delvenau-Kanals. Letzterer wurde 1398 fertig gestellt und gilt damit als der älteste Wasserscheiden-Kanal Nordeuropas. Er verband die Städte Lüneburg und Lübeck und diente vorrangig dem Transport des Lüneburger Salzes. Salz war das "weiße Gold" des Mittelalters, da es als Konservierungsmittel für Fischtransporte diente und auch sonst ein wertvolles und gewinnbringendes Handelsgut war. Die mit dem Salztransport befassten "Stecknitzfahrer" hatten insbesondere in den am Kanal gelegenen Kirchspielorten feste Anlaufpunkte. So befinden sich in der Siebeneichener Kirche auch heute noch zwei Bänke, die mit dem Symbol der Stecknitzfahrer, je ein Staken und Bootshaken miteinander gekreuzt, versehen sind. Im Jahr 1900 wurde der alte Wasserweg abgelöst durch einen an die Bedürfnisse der Neuzeit angepassten Neubau. Um die Wegeverbindung zwischen Siebeneichen und Fitzen aufrecht zu erhalten, wurde im Bereich der historischen Schleuse, die bis dahin als Überwegung gedient hatte, eine Seilfähre errichtet. Diese letzte Fähre im Kreis Herzogtum Lauenburg verkehrt noch heute während der Sommerzeit, und die Fährleute müssen mit einer Glocke zur Überfahrt über den Elbe-Lübeck-Kanal herangerufen werden. Auf diese Weise stehen die beiden Embleme im unteren Teil des Wappens für die geschichtsträchtige Verknüpfung der Gemeinde Siebeneichen mit der ehemaligen "nassen Salzstraße" und dem heutigen Nord-Süd-Wasserweg.

Gemeinde  Tramm

Gemeinde Tramm
In Gold ein sich nach unten in Form eines Tatzenkreuzarmes verbreiternder, schräglinker blauer Balken, oben eine grüne Ranke mit 8 Lindenblättern, unten ein grüner Dachfirst mit Wendenknüppeln.
Der goldene Grund weist hin auf das Lübecker Stadtwappen. Tramm war bis 1937 lübsche Landgemeinde. Der grüne Dachfirst mit Wendenknüppel wurde im 17. und 18. Jahrhundert an Stelle der sonst üblichen Pferdeköpfe als Firstzier verwendet. Die sich öffnende blaue Trompete stellt einen verbreiternden Bach dar. Der Name Tramm leitet sich ab von dem slawischen Ausdruck für ein sich verbreiterndes Fließgewässer.Die acht grünen Lindenblätter symbolisieren die 1230 erstmalig erwähnten acht Hufen. Sie sind zugleich Hinweis auf den Baumbestand im Ortskern.

Gemeinde  Witzeeze

Gemeinde Witzeeze
In Gold mit schwarzem Bord über blauem Wellenbalken ein schwarzer alter Frachtwagen in Rückansicht, beiderseits begleitet von je einem aufrechten grünen Eichenblatt.
Das Gemeindewappen von Witzeeze nimmt Bezug auf die Vergangenheit. Zentrale Wappenfigur ist ein historischer Frachtwagen, Stellvertreter der zahllosen Fuhrwerke, die über die Jahrhunderte auf der alten Salzstraße gefahren sind. Dieser bedeutende Handelsund Verkehrsweg führte durch die Gemarkung von Witzeeze. Der Wellenbalken im Wappen bezieht sich auf die Lage des Ortes an der Linau. Trotz der Berührung mit dem großen Handelsverkehr blieb Witzeeze ein Bauerndorf. Durch die besondere Fruchtbarkeit der Ackerflur begünstigt, war die Landwirtschaft einträgliche und damit auskömmliche Lebensgrundlage der Bewohner des Ortes. Die Eichenblätter im Wappen kennzeichnen die Einzäunung der Felder durch Knicks nach der Verkoppelung. Die Knickgehölze bestanden großenteils aus Eiche.