Rheinland-Pfalz

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verbandsgemeinde Hermeskeil

Ortsgemeinde  Bescheid

Ortsgemeinde Bescheid
Über grünem Schildfuß, darin ein goldenes Jagdhorn, schräglinks gespalten, oben in Blau eine goldene Glocke, unten in Silber ein rotes Wagenrad.
Bescheid zählt im Kurfürstentum Trier zum Amt Grimburg, Pflege Reinsfeld. Der Ort wird urkundlich nachgewiesen, als Erzbischof Theoderich im Jahre 973 dem Kloster" Maria zu den Märtyrern" in Trier, die Einkünfte von mehreren Pfarreien zuweist, darunter auch Bescheid.
Die Wappenbildung geht zurück auf eine Sage, die der Volksmund auch heute noch häufig berichtet. Nach der Zerstörung der Kirche auf dem Mehringer Berg, bzw. dem heute noch benannten "Kirchberg", hätten sich die Vertreter der umliegenden Gemeinden um eine unversehrte Glocke auseinandergesetzt. Schließlich sei man übereingekommen, dass die Glocke der Gemeinde gehören soll, zu der sie das Gefährt bringt, vor das ein blindes Pferd gespannt werde. Das blinde Pferd habe den Wagen mit der Glocke nach Bescheid gebracht. Auf diese alte Sage, die möglicherweise sogar auf die Zeit der Normanneneinfälle zurückgeht, als Bescheid mit Schleich eine Pfarrei bildete, gründen sich Glocke und Wagenrad im oberen Schildteil. Das Rad zu dem in den kurtrierischen Farben Rot und Weiß.
Im Schildfuß steht, als Symbol des hl. Hubertus, des zweiten Patrons von Bescheid, das Jagdhorn.

Ortsgemeinde  Beuren (Hochwald)

Zur Zeit ist noch kein Wappen vorhanden.

Ortsgemeinde  Damflos

Ortsgemeinde Damflos
Schildhaupt rot-weiß geschacht, darunter gespalten von Blau und Gold, vorn zwei schräggekreuzte goldene Kochlöffel, hinten eine rote Wolfsangel.
Die Gemeinde Damflos gehörte zum "Lehen Züsch".
Bis 1716 war das "Lehen Züsch" ein Kontominum zwischen der hinteren Grafschaft Sponheim (1/3) und der Reichsritterschaft Freiherren von Hunolstein-Sötern (2/3). 1716 starb die Linie der Freiherren von Hunolstein-Sötern aus. Als Erbe betrachteten sich nach dem Testament vom 4.1.1712 die Freiherren Eckbrecht von Dürckheim, denen am 31. Mai 1720 durch das Reichsgericht auch der Besitz der Söterischen (2/3) an der Meierei Züsch bestätigt wurde. (Fabricius S. 456/60).
Diese geschichtliche Zugehörigkeit spiegelt das Gemeindewappen wider. Im Schildhaupt zeigt es den rot-weißen Schach der Grafen von Sponheim. Das hintere Feld des gespaltenen Schildteiles zeigt die Sötern'sche Wolfsangel.
Bis etwa zum zweiten Weltkrieg war in Damflos die Holzverarbeitung in Heimindustrie von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere wurden Gegenstände des täglichen Bedarfes aus Holz gefertigt. Zur Unterscheidung von Orten mit historisch gleicher Zugehörigkeit, besonders aber zur Erinnerung an die jahrhundertalte, in der Neuzeit aufgegebene Heimindustrie, zeigt das erste Feld des gespaltenen Schildes zwei gekreuzte, goldene Kochlöffel als spezifisches Zeichen der Gemeinde Damflos.

Ortsgemeinde  Geisfeld

Ortsgemeinde Geisfeld
Unter gestürzter und gekürzter silberner Spitze, darin eine rote Rose mit goldenem Samen und grünen Kelchblättern, in Grün ein oberhalbes, aus dem unteren Schildrand kommendes goldenes Rad, überhöht von einer goldenen Krone.
Geisfeld zählt im Kurfürstentum Trier zum Amt Grimburg. Raugraf Georg von Stolzenburg hat ”Geursvelt” 1330 als Lehen des Erzstifts Trier. Kirche und Güter kommen dann an die Herrschaft Neumagen, die im 15. Jh. den Vögten von Hunolstein und später den Grafen von Sayn-Wittgenstein gehörte. Grundherren waren die Grafen von Dhronecken. (Fabricius, II, S. 124).
Im Distrikt ”Königsfeld” liegen mehrere kleine Gruppen Hügelgräber der vorchristlichen Hunsrück-Eifel-Kultur. Wackenroder berichtet in Kdm. Kreis Trier, S.128, von 9 Brandgräbern des 1. Jh. auf dem ”Königsfeld”. In der Bevölkerung geht die Sage, auf dem Königsfeld liege eine goldene Kutsche vergraben, beim Morgengrauen könne sie ein Hahn herausscharren.
Drei aufgefundene, mit Bronzegeschirr ausgestattete Gräber und ein Streitwagengrab bestätigen den historischen Kern der Sage. Sie sind zugleich Hinweis auf den Distriktsnamen ”Königsfeld”.
Der untere Schildteil mit goldenem oberhalben Rad und Krone ist Hinweis auf die Sage der vergrabenen goldenen Kutsche.
Die Rose in der gestürzten Spitze steht in den kurtrierischen Farben als Sinnbild der Gottesmutter Maria, die bereits 1569 als Patronin des Ortes genannt ist (de Lorenzi I, S. 258).

Ortsgemeinde  Grimburg

Ortsgemeinde Grimburg
Unter silbernem Schildhaupt mit rotem vierlätzigen Turnierkragen, in Blau silberner sechszackiger Stern mit rotem Tatzenkreuz.
Bis 1932 heißt Grimburg Sauscheid. Seitdem führt es den jetzigen Namen unter Anlehnung an die aus dem 12. Jahrhundert stammende erzbischöflich-trierische Landesburg "Grimburg".
Der Turnierkragen soll die Erinnerung an die einstige Burg, der der Ort seinen heutigen Namen verdankt, darstellen. Zugleich geben die Farben Rot und Weiß die Landesfarben wieder. Der silberne Stern in Blau mit rotem Tatzenkreuz ist das Wappen des Johann Kachel von Grimburg (1339), Burggraf zu Grimburg (Staatsarchiv Koblenz und Landeskundliche Vierteljahresblätter der Trierer Gemeinschaft für nützliche Forschungen; Jahr 1963, Nr. 2, L 46 und 47). Als Kurfürst Balduin die Ämterorganisation einführt wird Grimburg Sitz eines Amtmannes. Die Burg beginnt im 17. Jahrhundert zu verfallen. Daraufhin wird der Sitz des Amtmannes auf den Lascheider Hof verlegt. Während des 18. Jahrhunderts liegt die Burg in Trümmern. Die Amtsbeschreibung aus dieser Zeit bezeichnet sie als "ein verehrliches Denkmal des Altertums". Die Beschreibung berichtet von einem bei der Burg gelegenem Flecken, "von dem schon lange nichts mehr als der Name bekannt sei". Der Flecken erhielt 1332 durch Kaiser Ludwig den Bayer das Stadtrecht. Tradition und Name dieses Fleckens führt das heutige Grimburg weiter.

Ortsgemeinde  Gusenburg

Ortsgemeinde Gusenburg
Unter silbernem Schildhaupt, darin ein rotes Balkenkreuz in Rot, ein silberner Tonkrug mit Henkel links, begleitet von 2, der Form nach verschiedenen, silbernen Nägeln (Gebirgsschuhnägel).
Das rote Balkenkreuz in Silber ist das Wappen der ehemaligen Landesherrschaft, des Kurfürstentums Erzstifts Trier. Die Schildfarbe "Rot" bezieht sich auf den "Roten Hof", den "Rotenborn", den "Roten Berg", die "Rote Flur", die von eisenhaltigem Wasser herrührende rote Farbe des Bodens, nahe der römischen Tempelanlage, wo u.a. Ziegel und Tongefäße aus der Römerzeit gefunden wurden; deshalb der silberne Tonkrug im Wappen. Die silbernen Nägel weisen auf die letzte Nagelschmiede im Hunsrück, die 1950 stillgelegt wurde.
(vgl. Gusenburg, Ortskunde v. Edmund Schömer, Hermeskeil).

Stadt  Hermeskeil

Zur Zeit ist noch kein Wappen vorhanden.

Ortsgemeinde  Hinzert-Pölert

Ortsgemeinde Hinzert-Pölert
In Rot ein gestürzter goldener Göpel, einen silbernen abnehmenden Mond einschließend.
Die erste urkundliche Erwähnung von Hinzert ist im Jahre 1250. In der ”Taxa generalis” des Erzstifts Trier wird es 1330 genannt. In der Folge muss es selbständige Pfarrei gewesen sein. Patron der Kirche war Johannes der Täufer. Das Kollationsrecht hatte das Stiftskapitel in Pfalzel. 1569 zählt Hinzert zur Pfarrei Rascheid, und 1618 wird die Kirche als Kapelle bezeichnet. Sie wird 1854 auf den alten Fundamenten neu erbaut.
Pölert kommt um 1200 als ”Polroth” im Verzeichnis der Besitztümer des Trierer Erzbischofs vor. 1707 wird eine neue Kapelle erbaut. Patron ist Sankt Blasius. 1750 wird die durch einen Brand zerstörte Kapelle wieder aufgebaut und 1883 durch die heutige ersetzt.
Verwaltungsrechtlich zählen Hinzert und Pölert im Kurfürstentum Trier zur Pflege Reinsfeld im Amt Grimburg. Vor der Auflösung des Kurstaates bildeten Pölert und Hinzert die Zenterei Pölert im Amt Grimburg.
In Pölert besteht das Patrozinium des hl. Blasius. Sein Attribut sind zwei Kerzen. Der goldene Göpel symbolisiert sie. Der silberne Mond steht für den Patron von Hinzert, St. Johannes Bapt. Die Schildfarben Rot und Weiss geben die ehemals kurtrierischen Farben wieder. (Vgl. Fabricius, S. 114/116 u. 146)

Ortsgemeinde  Naurath/Wald

Zur Zeit ist noch kein Wappen vorhanden.

Ortsgemeinde  Neuhütten

Ortsgemeinde Neuhütten
Über gekürzter eingeschweifter silberner Spitze, darin ein schwarzer Schmelzofen mit rotem Abstich und oben herausschlagender roter Flamme, in Grün zwei goldene Hirschstangen zwei silberne Häuschen mit goldenem Dach einschließend.
1696 bis 1698 errichtet de Hauzers aus St. Hubert in Belgien hier ein Eisenwerk. Arbeitskräfte kommen aus dem wallonischen Teil Belgiens bis um 1800 nach hier. Ihre Niederlassung in Nähe der Eisenschmelze führt den Namen ”Schmelz”. Nordöstlich davon entsteht der Ortsteil ”Zinserhütten”, benannt nach Jakob und Nikolaus Zinser, die sich 1738 und 1742 im Taufregister finden. Von 1760 an gründet sich zwischen beiden Ortsteilen die ”Maltets"- oder "Neuen Hütten”. Etwa von 1777 an nimmt die Bedeutung der Eisenschmelze zunehmend ab, bis dann der Betrieb um 1835 gänzlich eingestellt wird. Der Schmelzofen im Schildfuß steht zur Erinnerung an die Gründung des Ortes.
Die beiden Häuschen stehen als redendes Wappenbild für Neuhütten und den durch die Verwaltungsreform hinzugekommenen Ortsteil Muhl.
Die beiden goldenen Hirschstangen sind Hinweis auf den Wald- und Wildreichtum, der von ausgedehnten Waldungen umgebenen Gemeinde.

Ortsgemeinde  Rascheid

Zur Zeit ist noch kein Wappen vorhanden.

Ortsgemeinde  Reinsfeld

Ortsgemeinde Reinsfeld
Unter rotem Schildhaupt mit liegendem silbernem Doppelhaken, in Silber ein roter Ölkrug mit gemeinem Kreuz belegt.
Reinonis campa, Ranesvelt ist schon Anfang des 9.Jahrhunderts Eigentum des Erzstifts Trier. Auf ein hohes Alter als Pfarrei deutet das Remigius-Patrozinium. So ist der Ort auch bereits 1330 als Pfarrei erwähnt. Mit Reinsfeld verbunden war die Familie Schenk von Schmidtburg. Das Patronatsrecht stand 1569 Ihr und dem St. Simeonsstift in Trier zu. Noch 1753, als Lothar Karl Franz Josef von Schmidtburg zum Domherrn gewählt wird, führt er die Bezeichnung ”Herr zu Reinsfeld”. Der silberne Doppelhaken aus dem Wappen des Brun von Schmidtburg kehrt im Schildhaupt wieder.
Das Ölfläschchen darunter ist das Attribut des Kirchenpatrons des Hl. Remigius. Die Schildfarben Rot und Silber sind auch die Farben des ehemaligen Erzstifts. (Vgl. Wackenroder, Kdm. Kr. Trier-Ld. S. 341, - de Lorenzi I, S. 247, Gruber, S. 120).

Ortsgemeinde  Züsch

Ortsgemeinde Züsch
In geteiltem Schild oben in Grün zwei schräggekreuzte silberne Äxte darüber eine stilisierte goldene Blume; unten in Gold ein erhöhter roter Balken über drei (2:1) roten quadratischen Steinen.
Die obere Schildhälfte weist mit den Äxten auf die ehemalige wallonische Waldarbeitersiedlung Züsch hin. Die Blume symbolisiert die Schönheit der Landschaft und den anerkannten Erholungsort Züsch.
Die untere Schildhälfte nimmt mit den aus dem Wappen der Vögte von Hunolstein entnommenen Farben und Steinen Bezug zur ehemaligen Zugehörigkeit zur Herrschaft Züsch. Ritter Werner Vogt von Hunolstein Züscher Linie erwarb 1290 die Burg und Herrschaft Züsch.