Rheinland-Pfalz

Gemeinde Gackenbach

In Grün eine eingebogene silberne Spitze, darin über einem in Lindenblattschnitt (2:1) ausgehenden roten Schildfuß ein rotes Messer, dessen Griffstangen in Pfeilspitzen enden. Vorne ein linksgewendeter silberner Buchfink, hinten ein silbern bordierter blauer Wellenbalken.

Die um 1290 erwähnte Ortsgemeinde Gackenbach ist eine ländliche Gemeinde und liegt im südöstlichen Teil des ehemaligen Engersgaues direkt an der Grenze zum ehemaligen Niederlahngau, die hier durch den "Gelbach" (959 "Anara") gebildet wurde. Das Gebiet gehörte schon früh zum Herrschaftsbereich des Erzbistums Trier. Die Gemeinde ist Sitz der das ganze "Buchfinkenland" umfassenden alten Pfarrei Kirchähr. Kirchähr, dessen Name die alte Bezeichnung des Gelbbaches „Anara“ (auch Anre, Ayner, Anrer Bach) bewahrt, ist bereits 1107 genannt. Die Pfarrei ist 1346 beurkundet und die wohl damals schon bestehende Kirche war 1486 St. Bartholomäus als Schutzpatron geweiht, seit 1657 den Aposteln St. Bartholomäus und St. Sebastian. Im 19. Jahrhundert wurde der Pfarrsitz von Kirchähr nach Gackenbach verlegt und hier auf dem „Wasem“ 1879 eine neue Pfarrkirche erbaut, die 1880 ebenfalls den beiden Schutzheiligen geweiht wurde.

Im Ortswappen stehen für die Kirche, die Pfarrei und auch für die Ortsteile Kirchähr und Gackenbach die Attribute der Schutzpatrone: Ein rotes Messer - für St. Bartholomäus - mit den in Pfeilspitzen - für St. Sebastian- endenden Griffstangen. Der Ortsteil "Dies" ist durch den bereits 931/948 bzw. 959 genannten Dieser Bach, die "thyeza" erwähnt, wo sicher schon damals die kleine Siedlung Dies bestand. Ihr Name ist 1343 als "Deyze" erwähnt und vom Bachnamen abgeleitet. Der blaue, silbern bordierte Wellenbalken symbolisiert im Ortswappen den Ortsteil Dies. Seine drei Wellenstreifen stehen aber auch für den Gelbach, sowie den Daubach und den Gackenbach, die die Gemarkung durchfließen bzw. heute noch begrenzen. Der Wellenbalken dokumentiert aber auch den Wasserreichtum Gackenbachs und die Quellmulde, in der der Ort mit seinen vielen alten Brunnen liegt.

Die heute in der Gemeinde Gackenbach zusammengeschlossenen drei Ortsteile sind in dem roten Lindenblattschildfuß durch die drei Lindenblätter in Silber harmonisch vereint. Die Lindenblätter erinnern aber auch an die über 1000 Jahre alte „Totenlinde“ in Gackenbach, die als Naturdenkmal geschützt war.

Die Gemeinde Gackenbach liegt mit ihrem gepflegten Ortsbild mitten im Zentrum des "Buchfinkenlandes", dessen großer Reichtum die herrlichen Wälder mit den tiefeingeschnittenen Tälern sind und in dessen Abgeschiedenheit sich der weithin bekannte "Hochwildschutzpark" Gackenbach befindet. Der Wald, der ca. die Hälfte der Gemarkung ausmacht, die Schönheit der Landschaft und das Buchfinkenland werden durch die grüne Feldfarbe des Schildes und den silbernen Buchfinken symbolisiert. Rot und Silber als Tingierung der aufsteigenden Spitze sind die Wappenfarben des Erzstiftes Trier und erinnern an die ehemalige Landesherrschaft der „trierischen“ Gemeinde Gackenbach.

Heute ist die Ortsgemeinde Gackenbach Teil der Verbandsgemeinde Montabaur im Westerwaldkreis und gehört zum Landschaftsschutzgebiet des „Naturparks Nassau". Das Wappen der Ortsgemeinde Gackenbach ist somit historisch und landschaftlich begründet.