Sachsen

Landkreis Erzgebirgskreis

In Gold über einem grünen Berg, worin schräggekreuzt ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen, schreitend, ein rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe.

Der Erzgebirgskreis greift in seinem Wappen historische Motive auf.

Der schwarze Löwe in Gold aus dem Wappen der Markgrafschaft Meißen verweist auf die langjährige Zugehörigkeit der Region zum Herrschaftsbereich der Markgrafen und ihrer Nachfahren.

Die sich kreuzenden Schlägel und Eisen als Symbol des Bergbaus deuten auf den Jahrhunderte lang wichtigsten Wirtschaftsfaktor hin. Der Bergbau hat die gesamte Region in einmaliger Weise geprägt und spielt in der Traditionspflege auch heute noch eine wichtige Rolle.

Die bogenförmige Teilung im Wappen steht vereinfachend für das Erzgebirge als Mittelgebirgslandschaft.


Der Erzgebirgskreis ist im Zuge der sächsischen Kreisreform 2008 zum 1. August 2008 entstanden. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Landkreise Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Stollberg und des Mittleren Erzgebirgskreises.


Von den ehemaligen Landkreisen Annaberg und Mittlerer Erzgebirgskreis liegen mir kein Wappen vor. Die beiden anderen Landkreise führten folgende Wappen:

Ehemaliger Landkreis Aue-Schwarzenberg:
Schild mit Göpelteilung. Vorn in Blau ein goldener Krummstab (Kloster Grünhain), hinten Rot drei silberne Wolfszähne (Herrschaft Schwarzenberg/Familie v. Tettau), unten in Gold ein schwarzes Andreaskreuz (Burggrafen von Meißen).

Das Wappen setzte sich zusammen aus den auf dem Kreisgebiet ehemals drei vorhandenen Herrschaften. Der östliche Teil des Kreisgebietes gehörte zum Kloster Grünhain.
Der südliche Teil des Landkreises war im Mittelalter der Herrschaft Schwarzenberg zugeordnet und wird im Wappen durch die Wolfszähne repräsentiert.
Das nördliche Kreisgebiet gehörte zur Grafschaft Hartenstein, die bis 1406 im Besitz des Burggrafen von Meißen (Familie der Meinheringer) war. Diese Herrschaft wird im Landkreiswappen durch das Wappen der Burggrafen dargestellt.
Diese drei Felder im Wappen schlossen alle Teile des Landkreises ein und repräsentierten damit den Landkreis Aue-Schwarzenberg.

Ehemaliger Landkreis Stollberg:
Gespalten, vorn von Rot und Silber dreimal schrägrechts geteilt, hinten in Gold ein rotbewehrter und rotgezungeter halber schwarzer Adler am Spalt.

Die rot und weiße Schrägteilung stand als Hinweis auf den Gebietsteil des Kreises Stollberg, der einst der Grafschaft Schönburg zugehörig.
Das Kreisgebiet war Bestandteil des von Friedrich Barbarossa begründeten Reichsterritoriums Pleißenland. Die staufischen Kaiser haben die Besiedlung und Erschließung des damaligen Kreisgebietes maßgeblich gefördert.
In diesem Zusammenhang stand auch die Begründung der Herrschaft Stollberg als Reichslehen. Eine Erinnerung an die staufische Reichspolitik im Territorium erfolgte demzufolge durch die Aufnahme des Reichsadlers in das Kreiswappen.
Der östliche Teil des ehemaligen Kreisgebietes gehörte ehemals zur Markgrafschaft Meißen. Die Tingierung zeigte beim Reichsadler wie auch beim Löwen, dem Wappentier der Markgrafschaft Meißen, die gleiche Farbe. Dies sollte als Hinweis in Richtung der Markgrafschaft Meißen gedeutet werden.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landkreises Erzgebirgskreis finden Sie auf dieser Wappenübersicht.