Baden-Wuerttemberg

Stadt Bruchsal

In Blau ein geschliffenes silbernes Kreuz, im rechten Obereck eine silberne Kugel.

Bereits der zweite Teil des Ortsnamens legt die Annahme eines Bruchsaler Herrenhofes in früher Zeit nahe, und wenn auch die Königspfalz in Bruohsele erst 976 bezeugt ist, so mag der königliche Hof doch in fränkische Zeit zurückgehen, zumal auch im benachbarten Gochsheim 868 Königsgut bezeugt ist. Daneben bestand, wohl auch schon in karolingischer Zeit, ein Hof des Klosters Weißenburg. Von diesem weiß man, daß er dem Kloster 991 durch Herzog Otto von Kärnten, zusammen mit den Weißenburger Gütern in Heidelsheim und Owisheim, weggenommen wurde. Wenig später hat König Heinrich II. die Besitzungen Herzog Ottos dem Bistum Worms übergeben, wobei nicht sicher ist, ob auch der Weißenburger Hof in Bruchsal dazugehörte. Ein direkter Nachkomme Ottos war König Heinrich III., der die ihm von seinem Verwandten Cuno vererbten Güter an das Speyerer Bistum schenkte. Zur selben Zeit ist der Königshof in Bruchsal, in dem König Otto II. in den Jahren 976 und 980, sein Sohn 994 und 996 jeweils für einige Tage Hof hielten und wo 1002 König Heinrich II. die Unterwerfung Herzog Hermanns von Schwaben entgegennahm, als einer der wichtigsten ottonischen Aufenthaltsorte anzusehen. Ob 1056 auch der Königshof an Speyer kam, ist nicht sicher, doch ist er als solcher in der Folgezeit nicht mehr genannt. Stattdessen erfährt man, daß die Speyerer 1105 ihrem Bischof Gebhard, der zugleich Abt von Hirsau war, den Ort Bruchsal als Altersresidenz zuwiesen. Seine Vorfahren, das heißt, die früheren Speyerer Bischöfe, hätten ihn mit Mauern umgeben, die aber nunmehr großenteils baufällig geworden seien. Vielleicht handelt es sich dabei um den frühesten Beleg für die 1190 neu erbaute Speyerer Burg, den Vorgängerbau des noch heute erhaltenen Schlosses an der nördlichen Stadtmauer. Im Schutze dieser bischöflichen Burg entstand die städtische Siedlung, die im 14. Jahrhundert mit einer dreitorigen Ringmauer umschlossen wurde. In den Schutz der Stadtmauern wurde 1507 das Ritterstift Odenheim verlegt, das die Bruchsaler Liebfrauenkirche übernahm. Hatten schon früher vereinzelt die Speyerer Bischöfe in Bruchsal residiert, so wurde die Stadt endgültig zur bischöflichen Residenz, als Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn (1719 - 1743) in der Speyerer Vorstadt sein Schloß erbaute, das sein Nachfolger Franz Christoph von Hutten vollenden ließ. 1803 fiel Bruchsal mit dem gesamten rechtsrheinischen speyerischen Territorium an Baden. Stadt und Schloß wurden bei einem Luftangriff des Jahres 1945 fast vollständig zerstört.

In einer Urkunde von 1216 ist der Schultheiß - Rudolfus scultetus in BruselIen - erstmals bezeugt; neben dem Schultheißen gab es im 13. Jahrhundert einen bischöflichen Vogt in Bruchsal. Schon damals muß es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Stadtherrn und Stadt gekommen sein, denn 1298 und 1362 mußten Schultheiß, Richter und Gemeinde zu Bruchsal die Stadtherrschaft des Bischofs in feierlicher Form anerkennen. 1328 hat Bischof Walram die widerspenstige Stadt erobert und zerstört. Diese Spannungen erklären auch, weshalb Bruchsal 1525 eines der politischen Zentren des Bauernaufstandes gewesen ist. Das früheste Stadtsiegel, 1277 - 1282 belegt, zeigt das Speyerer Kreuz mit der Umschrift Sigillum civium in brosella. Auch die nächsten Siegel tragen das bischöfliche Wappen, doch am Ende des 14. Jahrhunderts (1404 erstmals belegt) ist dem Kreuz im rechten Obereck eine Kugel hinzugefügt worden, und in dieser Form haben sich Siegel und Wappen der Stadt trotz mancher stilistischer Anderungen (15 verschiedene Siegel bis 1898) bis heute gehalten.


Zur Stadt Bruchsal gehören folgende Stadtteile.
Büchenau, Stadtteil
Heidelsheim, Stadtteil
Helmsheim, Stadtteil
Obergrombach, Stadtteil
Untergrombach, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.