Baden-Wuerttemberg

Stadt Bad Herrenalb

In Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schräglinksbalken, überdeckt von einer rotgefütterten silbernen Albe, durch die ein linksgekehrter, pfahlweise gestellter goldener Abtsstab gesteckt ist.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat die Gemeinde das Wappen des ehemaligen Klosters Herrenalb übernommen. Der geschachte Schräglinksbalken und der Abtsstab weisen auf das ehemalige Zisterzienserkloster hin. Die Albe, der Chorrock der Mönche, macht das Wappen redend und verweist auf den Ortsnamen ebenso wie auf die geographische Lage im Talgrund der oberen Alb.
Der Ort wird erstmals zwischen 1149 und 1152 als monasterium in alba genannt. Im Jahr 1149 stiftete Bertold von Eberstein das Zisterzienserkloster Herrenalb. Die Stiftung wurde mit Gütern aus Ebersteinschem Besitz reich begabt. Wie die Zisterzienser überhaupt zwischen Vogtei und Schirmherrschaft unterschieden, so auch der Konvent von Herrenalb: Die Ebersteiner waren und blieben Schirmherren, dem Kloster eng verbunden, aber ohne Vogteirechte. Seit dem Jahr 1193 finden sich Urkunden, die auch auf kaiserliche Schirmherrschaft hinweisen, das Kloster also in reichsunmittelbarer Stellung zeigen.
Als die Schirmrechte der Ebersteiner 1289 an Baden und 1338 an Württemberg übergingen, begann deren Streit um diese Rechte, der schließlich auch die Stellung des Klosters minderte: Gegen badische Ansprüche standen die Ansprüche der württembergischen Grafen in ihrer Eigenschaft als Landvögte des Reiches.
1465 wählte der Konvent Graf Eberhard im Bart als Schirmherrn, 1496 hingegen Christoph von Baden. Württemberg unter Eberhard II. versuchte seine Ansprüche gewaltsam durchzusetzen: Das Kloster wurde besetzt und geplündert. Der auf dem Reichstag von Worms 1497 geschlossene Vergleich gab die Schirmherrschaft über das Kloster selbst an Württemberg, die über seine Dörfer auf badischem Gebiet aber an Baden. Im Bauernkrieg 1525 wurde Herrenalb erobert und geplündert, die Mönche wurden vertrieben.
1535 führte Herzog Ulrich von Württemberg zwangsweise die Reformation im Kloster ein. Das bewegliche Klostergut wurde nach Stuttgart verbracht, die Verwaltung der liegenden Güter im gleichen Jahr einem herzoglichen Beamten übertragen, der den Titel eines Oberamtmanns führte. Nach dem Interim, währenddessen im Kloster wieder ein kleiner Konvent bestand, beherbergten die Gebäude seit 1556 ein Seminar für die Vorbereitung auf das Studium der evangelischen Theologie. Dieses Seminar wurde 1595 wieder aufgehoben.
Während des Dreißigjährigen Krieges hatte das Kloster Herrenalb, in dem seit dem Restitutionsedikt von 1629 wieder Mönche lebten, unter Durchzügen und Plünderungen zu leiden. 1649 wurde es erneut evangelisch, seine Untertanen mußten Württemberg huldigen. Die Wohnplätze um das Kloster wurden 1791 zur Gemeinde zusammengefaßt und 1887 zur Stadt erhoben.
Neben den Einnahmen, die sie durch die Heilquellen hatte, lebte die Bevölkerung vom Feldbau, vom Holzhandel und vom Holzfahren. Die Stadt ist heute ein bedeutender Fremdenverkehrsort mit mittelständischem Gewerbe und als Heilbad und heilklimatischer Kurort prädikatisiert.
Das älteste bekannte Siegel der Gemeinde stammt aus der Zeit um 1800. Es zeigt einen Abtsstab und einen doppelreihig geschachten Schrägbalken, die schräggekreuzt sind.


Zur Stadt Bad Herrenalb gehören folgende Stadtteile.
Bernbach, Stadtteil
Neusatz, Stadtteil
Rotensol, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.