Niedersachsen

Gemeinde Lindwedel

Von Rot und Grün geteiltes Wappen. Oben auf Rot gekreuzte silberne Hammer und Schlegel, unten auf Grün eine silberne Pflugschar.

Das Dorf Lindwedel liegt am südlichsten Punkt des Kreises Soltau-Fallingbostel und grenzt direkt an den Großraum Hannover an. Erstmals wurde der Ortsname Lindwede = Lindenholzung oder Lindenweide (Stuhlmacher) im Jahre 1304 urkundlich erwähnt (Lehnsregister des Bischofs Gottfried von Minden).
Die ersten Lindwedeler Namen tauchten 1438 auf. Diese waren: Henneke, Henneke Volker und Detmer.
In jener Zeit 1304- ? mußte der Zehnte an den Bischof von Minden abgegeben werden. Nach 1304 wurde der Zehnte von Lindwedel an die Grafen von Hallermunt verlehnt (H. Sudendorf, Urkundenbuch Herzöge von Braunschweig und Lüneburg Bd. 1 Nr. 184). Dieser wiederum verlehnte den Zehnten an die Familie Limborch aus Hannover. Die Limborch’s finanzierten damit die Betreuung (Patronatsrecht - das Recht, den Geistlichen einzusetzen) des Peter und Pauls-Altar in der Marktkirche Hannover. Der Geistliche war Martin Listrius. Noch jetzt heißt der Südchor der Marktkirche der Limburgsche Chor (Niedersächsisches Staatsarchiv Pattensen, Findbuch: Celle Or. 9 VIII 25 Nr. 25).
Vor dem Dreißigjährigen Krieg lagen die Höfe der Lindwedeler Bauern, außer der Freisaßstelle v. Tiepermann, nördlich vom Häm zu beiden Seiten des Weges nach Hope und Buchholz. Nach dem Krieg (1618 - 1648) wurden die Höfe in Form eines Haufendorfes neu aufgebaut. Aus dieser wurden die Namen von 12 Bauern und 2 Handwerkern aufgeführt.
1696 gehörte Lindwedel zur Amtsvogtei Essel.
1818 wurde es von Bissendorf übernommen und kam dann zum Amt Ahlden.
Seit dem 01.04.1885 gehört Lindwedel zum Landkreis Fallingbostel. Zu dieser Zeit hatte der Ort 129 Einwohner.
1896 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie; dieser Fortschritt brachte große Vorteile für den Ort.
Ein wirtschaftlicher Umschwung kam durch den Bau des Kaliwerkes, deren Anfänge bis 1899 zurückreichen, als die „Bohrgesellschaft Adolfsglück“ gegründet wurde.
1906 begann man mit dem Abteufen des Schachtes und erreichte in fünf Jahren eine Tiefe von 520 Metern.
1914 wurde der Schacht vorläufig stillgelegt.
1960 - 1982 förderten die Kaliwerke Salzdetfurth AG pro Tag etwa 1000 t Rohkali. 1982 wurde das Werk geschlossen.
Heute hat Lindwedel mit dem Ortsteil Hope gut 1.496 Einwohner.
Auf diese geschichtlichen Grundlagen ist das Wappen von Lindwedel aufgebaut.
In der Sitzung vom 01.07.1985 hat der Rat der Gemeinde Lindwedel gemäß §§ 15 und 40 NGO beschlossen, den Entwurf des Grafic-Designers Kurt Brüsehoff, Fallingbostel, als neues Gemeindewappen anzunehmen.

Oberes Feld:
Hammer und Schlägel in Silber auf rotem Grund.
Hammer und Schlägel ist ein altes Symbol für Bergbau und soll hier die Geschichte des Kalibergbaus in Erinnerung bringen. Der rote Grund symbolisiert das Bistum Minden (1304) (gekreuzte Schlüssel auf rotem Grund).

Unteres Feld:
Pflugschar in Silber auf grünem Grund.
Die Pflugschar betont die überwiegend landwirtschaftliche Struktur des Dorfes.
Der Grüne Grund erinnert an die Familie Limborch aus Hannover, die mit dem Zehnten von Lindwedel den Peter und Pauls-Altar in der Marktkirche Hannover versorgte (Wappen der Familie Limborch: 3 Widderköpfe auf grünem Grund).