Nordrhein-Westfalen

Stadt Dormagen

Das Wappen zeigt in der oberen Hälfte auf goldenem (gelbem) Grunde einen schreitenden rotbewehrten und -bezungten schwarzen Löwen und durch einen blauen Wellenbalken geteilt in der unteren Hälfte auf silbernem (weißem) Grunde ein geteiltes durchgehendes schwarzes Kreuz.

Das heutige Wappen der Stadt Dormagen hat sich aus dem Wappen von 1935 entwickelt. Das damalige Amtswappen zeigte auf der linken Seite St. Michael, den Namenspatron der Hauptpfarre in Dormagen. Auf der rechten Seite waren der Jülicher Löwe und das Kurkölnische Kreuz untereinander angeordnet zu sehen. Der Bezirk der heutigen Stadt Dormagen und des damaligen Amtes gehörten im Mittelalter teilweise zu Kurköln und teilweise zu Jülich-Berg.
Das heutige Wappen der Stadt Dormagen hat das alte Wappen in wesentlichen Teilen aufgegriffen. St. Michael als Namenspatron der Pfarre ist allerdings nicht mehr zu sehen. Der Jülicher Löwe und das Kurkölnische Kreuz werden durch die Symbolisierung des Rheinstroms, an dem Dormagen liegt, voneinander getrennt.
In den Originalfarben ist das unten liegende Kurkölnische Kreuz als schwarzes Kreuz auf silbernem Grund zu sehen. Auf dem heute gebräuchlichen Druck ist der silberne Grund weiß gehalten.
Geschichte
Schon aus der Steinzeit stammen die ersten Spuren menschlicher Ansiedlungen im Bereich der heutigen Stadt Dormagen. Strategische Bedeutung erlangt Dormagen in der Römerzeit als Wachtposten an der Rheingrenze. Am Standort der heutigen Rathäuser, befindet sich bis zum Rückzug der Römer zwischen 393 und 402 n. Chr. ein Lager und Kastell. Die Ortschaft Nievenheim beherbergt eine villa rustica, die vermutlich als großes Gestüt dient. Danach sind es die Franken, die sich in Dormagen niederlassen und 796 n.Chr. Nievenheim zu ihrer Gauhauptstadt erklären.
Im 11. bis 13. Jahrhundert entstehen weitere Orte wie Zons, Delhoven, Gohr oder Hackenbroich. Von kriegerischen Auseinandersetzungen bleibt das heutige Stadtgebiet in dieser Zeit nicht verschont. So wird die Ortschaft Zons im Zuge der blutigen Schlacht bei Worringen im Jahre 1288 fast komplett zerstört. Doch das mittelalterliche Städtchen wird neu aufgebaut und 1372 von Erzbischof Friedrich II. von Saarwerden zur Zollstation für die Flussschifffahrt erklärt.
1696 wird Dormagen preußische Poststation und dreimal wöchentlich von der zwischen Köln und Nijmwegen verkehrenden Postkutsche angefahren. Ein knappes Jahrhundert später reitet die französische Besatzung ein. Folge: Das Kloster Knechtsteden wird geplündert. Dormagen und Zons gehören fortan zum Departement Roer und sind Bestandteil des französischen Staates. Nach dem Wiener Kongress 1815 gelangen die Rheinlande zur preußischen Monarchie.
Die Industrialisierung beginnt in Dormagen 1864 mit der ersten Kampagne der Zuckerfabrik. 1895 kommt eine Brauerei hinzu. Doch der Durchbruch zum Industriestandort kommt erst 1916 mit der Ansiedlung des Bayer-Werkes.
Nach dem Ersten Weltkrieg besetzen alliierte Truppen die Stadt, 1945 marschieren die Amerikaner in Dormagen ein. 1950 leben knapp 9.000 Einwohner in der Gemeinde Dormagen, 1962 zählt das Amt Dormagen schon 20.000 Einwohner.
1969 erfolgt der Zusammenschluss der Ämter Dormagen und Hackenbroich zur Stadt Dormagen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 kommen die Ämter Nievenheim und Zons hinzu. Heute wohnen rund 63.000 Einwohner im Stadtgebiet.