Rheinland-Pfalz

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verbandsgemeinde Wachenheim an der Weinstraße

Gemeinde  Ellerstadt

Gemeinde Ellerstadt
In Silber auf grünem Grund ein bewurzelter grüner Eller- oder Erlenbaum mit stilisierten Blättern, dessen goldener Stamm von zwei Wappenschildern beseitet wird, rechts von Blau und Silber und Rot geteilt, links in Silber ein roter Balken, begleitet oben von zwei, unten von einer roten Kugel.
Genehmigung: 10. 8. 1925, Bayerisches Staatsministerium des Innern, München.

Im Ellerstadter Weistum von 1555, das ein gemalte Gerichtssiegel ent- hält, wird festgelegt, dass in gespaltenem Schild rechts das Wappen der Herren von Affenstein und links das der Herren von Piersheim als Gerichtssiegel von Ellerstadt geführt wird (LA Speyer, F 4 s. v. Ellerstadt). Dieses Siegel ist tatsächlich an einer Urkunde von 1567 überliefert (LA Speyer, A 1 Nr. 2115). Die Herrschaftsrechte gingen 1655 von den Herren von Flersheim an die Kolb von Wartenberg über, die 1684 auch den inzwischen an die Herren von Virmund gelangten Teile der Herren von Affenstein erwarben. Entsprechend diesen Besitzumschichtungen änderte sich auch das Ellerstadter Gerichtssiegel: 1673 enthält es drei Wappenschilde, die der Herren von Virmund und Wartenberg und ein Schild mit einer Eller als redendem Wappen (LA Speyer, A 2 Nr. 672/2 fol. 241 v). Seit 1684 reduzierte sich das Siegel auf die Wappen der Herren von Wartenberg und das mit der Eller, die übereinander stehen. Das vorliegende Wappen berücksichtigt neben der nunmehr zentralstehenden Eller die Wappen der wichtigsten Ortsherren, der Herren von Flersheim rechts, der von Wartenberg links.

Gemeinde  Friedelsheim

Gemeinde Friedelsheim
In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor und drei Türmen mit spitzen roten Dächern, bekrönt von je einer goldenen Wetterfahne.
Genehmigung: 17.09.1853 König Maximilian II. von Bayern.

Das Wappen geht auf ein bis in das 19. Jahrhundert gebrauchtes Siegel gleichen Inhalts, doch veränderter Zeichnung zurück.(LA Speyer A 13 Nr. 179 S. 13 von 1617, nach einem Siegelstock von 1609, His. Museum Speyer, 0/2701). Was Hupp eine Burg nennt, die Verleihungsurkunde als dreitürmige Kirche bezeichnet, ist in Wirklichkeit eine Stadtmauer mit ihrem Torturm und zwei weiteren Türmen, die vielleicht auch als Kirchtürme in der Stadt gedeutet werden können.

Gemeinde  Gönnheim

Gemeinde Gönnheim
In Silber auf grünem Boden der heilige Martin in blauem Harnisch auf einem nach links schreitenden goldbezäumten und -behuftem Schimmel reitend, seinen roten Mantel durch ein silbernes Schwert mit einem am Boden sitzenden Bettler mit goldenem Lendenschurz teilend.
Beschreibung des Originalwappens aus dem Jahr 1845.
Genehmigung: 15.5.1845 König Ludwig I. von Bayern.

Zur Geschichte: 1699 siegelte erstmals nachweisbar die Gemeinde bereits mit dem heutigen Wappen.

Stadt  Wachenheim

Stadt Wachenheim
Unter rotem Schildhaupt, darin ein schwarzer Großbuchstabe W, geviert, oben rechts und unten links in Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, oben links und unten rechts von Silber und Blau gerautet.
Genehmigung: 7.10.1845 König Ludwig I. von Bayern.

Bereits 1390 siegelte die Stadt Wachenheim mit dem viergeteilten kurpfälzischen Löwen-Rauten-Schild (LA Speyer, D 30 Nr. 49), 1666 ist daneben ein gespaltener Schild mit pfälzischem Löwen und Rauten überliefert(LA Speyer, F 2 Nr. 323 s. 1); im Vorschild erschent hier bereits der ein W haltende Löwe. Diese Siegelformen kommen auch nebeneinander vor.
1739 ist erstmals die heutige Wappenform als Siegel belegt (LA Speyer, A 2 Nr. 118 Id fol.56 v). Der das W haltende Löwe wird wieder 1748 im sogenannten kleinen Siegel, nunmehr verselbständigt, aufgegriffen.
Dieses und der viergeteilte Schild als großes Siegel überwogen in der Folgezeit, und die königliche Verleihung gab dem Wunsch Wachenheims statt, beide Wappen führen zu dürfen, allerdings bei dem großen Wappen unter Hinzufügung eines Schildhauptes, mit einem schwarzen Großbuchstaben W, zunächst in silbernem Feld.