Brandenburg

Stadt Wriezen

Geviert von 1 und 4 Gold und 2 und 3 in Blau, belegt mit silbernem Herzschild, darin ein roter Adler; oben vorn ein liegender schwarzer Schlüssel, oben hinten ein silberner Fisch; unten vorn eine silberne Feder; unten hinten schräglinks ein schwarzer Schraubenschlüssel.

Landschaftlich, herrlich gelegen zwischen dem Oderbruch und dem Barnim, erreicht man die Stadt Wriezen. Wriezen ist heute, wie auch damals wegen seiner günstigen Lage an der alten Handelsstraßen und am Wasserweg der Oder durch lebhaften Handel und betriebsame Handwerksbetriebe gekennzeichnet.
1247 erstmalig urkundlich erwähnt, entwickelte sich Wriezen etappenweise und erhielt 1337 das strausbergsche Stadtrecht. Die Stadt wurde zunächst durch seinen Fischhandel bekannt. Oderfische wurden auf dem Markt verkauft, später auch, nach Gründung der sogenannten Hechtreißerzunft, geschlachtet, eingesalzen, in Tonnen verpackt und unter anderem nach Sachsen, Thüringen und bis nach Italien versandt.
Der Getreidehandel blühte auf, als nach der Trockenlegung des Oderbruchs im 18. Jahrhundert der Fischhandel zurückging und auf dem neugewonnen fruchtbaren Ackerland Landwirtschaft betrieben wurde.
Zu allen Zeiten hatte das Handwerk eine besondere Bedeutung. Bald nach der Gründung der Stadt hatte das sogenannte Viergewerk besondere Privilegien. Dazu gehörten die Schneider, Schumacher, Böttcher und Bäcker. Bereits im 17. Jahrhundert gab es kaum ein Handwerk, das in Wriezen nicht vertreten war.
Jedoch hatten Handwerker und Handel auch immer wieder unter Kriegen und Katastrophen zu leiden. Besonders der Dreißigjährige Krieg brachte der Stadt Plünderungen, Einquartierungen und harte Zwangserhebung von Geldbeträgen durch Besatzungstruppen (Kontributionen).
1638 starben 479 Bürger an Pest und Hunger und 1664 brannte fast die ganze Stadt ab. 1806 wurde Wriezen durch napoleonische Truppen drangsaliert. Die größte Katastrophe am Ende des Zweiten Weltkrieges führte jedoch zur fast völligen Vernichtung der Stadt.
Heute zählt die Stadt ca. 7.500 Einwohner und spielt eine entscheidende Rolle als Versorgungszentrum und Sitz der Verwaltung für das Umland. Diese Rolle wird durch die fleißige Initiative „alter“ und „neuer“ Unternehmer weiter ausgebaut.