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Stadtteil Selbach

In Rot zwischen zwei schräggekreuzten silbernen Lorbeerzweigen ein goldener Sester.

Seit 1970 Stadtteil von Gaggenau, zählt Selbach derzeit über 1.500 Einwohner. Urkundlich ist der lieblich gelegene Ort erstmals in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erwähnt. Er gehörte den Grafen von Eberstein, später den Markgrafen von Baden. Kirchlich betrachtet, war Selbach dem Domstift Speyer und der Pfarrei Rotenfels unterstellt. Zur Landwirtschaft, die die Bevölkerung hier vorrangig betrieben hat, gehörte seit eh und je auch der Weinbau, der namentlich auf südwärts ausgerichteten Hängen praktiziert worden ist.

Der 204 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Ort, der den Namen des Baches trägt, der ihn durchfließt, verfügt über ein Wappen, das erstmals – meisterhaft gestochen – im 18. Jahrhundert erscheint. Das „Selbacher Dorffs Sigillum“ ist von klassizistischer Schönheit, Lorbeerzweige schmiegen sich vollendet um den kreuzförmigen Sester in der Mitte.

Als man im 20. Jahrhundert daran ging, das alte Dorfzeichen zu erneuern, fiel auf, dass zahlreiche Gemeinden namentlich im Landkreis Rastatt ebenfalls den Sester als Erkennungszeichen trugen. Um den Selbacher Sester von diesen Siegel abzuheben und unverkennbarer zu machen, besann man sich auf die Lorbeerzweige, die schon nach 1700 zum Dorfwappen gehörten.

Heinrich Langenbach sprach in seiner Selbacher Ortschronik von 1962 hinsichtlich des Ortswappens von einem „Kreis mit Kreuz“. Das Innenministerium Baden-Württemberg verlieh Selbach 1959 eine Flagge, die aus den Farben „Gelb-Rot (Gold-Rot)“ besteht. Gleichzeitig umschrieb es das Wappen, das Selbach fortan tragen sollte, mit den Worten: „In Rot zwischen zwei schräggekreuzten silbernen Lorbeerzweigen ein goldener Sester“. Der Ursprung des Sesters ist damit – ähnlich wie bei Gaggenau – nicht belegt, dürfte aber, weil ein Getreidemaß, in der landwirtschaftlichen Ausrichtung des Ortes zu suchen sein.