In Grün eine gestürzte eingebogene silberne Spitze, darin ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit vier silbernen Scheiben im Vierpass, darin eine rote Rose mit grünen Kelchblättern und goldenen Butzen, vorn und hinten ein goldbordierter roter Wellenbalken, darin vorn zwei schräggekreuzte goldene Lohschäler, hinten schräggekreuzte goldene Hammer und Schlegel.
Seit dem 16. Juni 2004 führt die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) ein Wappen.
Die um 1500 erwähnte Ortsgemeinde Selbach (Sieg) liegt im Gebiet des ehemaligen Auelgaues und gehörte damals teilweise zum Kurfürstentum Köln sowie zu Sayn-Hachenburg bzw. Sayn-Wittgenstein. Lehnsherren waren um 1589 die von Crottorf-Hatzfeldt-Wildenburg. Im Ortswappen erinnern an die ehemaligen Landes- und Lehnsherren deren Wappen bzw. wappenfarben: So das schwarze Kölner Kreutz in der eingebogenen gestürzten silbernen Spitze, darin die Wildenburger Rose für das Haus Crottorf-Hatzfeld-Wildenburg; Das über Jahrhunderte mit Selbach eng verbunden war, sowie die saynischen Wappenfarben Rot und Gold in den Wellenbalken. Der Ortsname Selbach ist nach der althochdeutschen Bezeichnung „salaha“ für Salweide bzw. nach „salo“ für dunkel, trübe, abgeleitet. Durch die Gemarkung fließen und münden der Kohlbach und der Görsbach in den Selbach. Die drei Bäche, und somit auch der Ortsname, sind im Ortswappen durch den goldbordierten roten Wellenbalken dargestellt. Die Gemeinde selbst besteht aus den drei Ortsteilen Selbach, Brunken und Kirchseifen, die durch die Dreiteilung des Wappenschildes dokumentiert sind. Der Mittelpunkt des Ortes und des dörflichen Lebens ist die St. Anna-Kirche, an deren Stelle bis 1860 eine Fachwerkkapelle stand. Sie wurde 1861 abgerissen, aus Bruchsteinen neu aufgebaut und 1863 eingeweiht. Zum Ausbau der Kirche wurde 1885 eigens der St. Anna-Verein gegründet und so 1954 der große Erweiterungsbau eingeweiht. Die Kirche selbst ist im Ortswappen in Verbindung mit dem Kölner Kreuz zentral durch die silbernen Scheiben im Vierpass dargestellt, die symbolisch für das Reliquiengefäß mit der 1904 gestifteten Reliquie der Hl. Anna stehen. Die Lebensgrundlagen für die Selbacher Bewohner waren lange zeit bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Bergbau sowie die Land- und Waldwirtschaft. So wurde in der Grube Coriolan bis 1925 Bleierz gefördert und es gab sogar eine „Gewerkschaft der Selbacher Erzbergwerke“ mit mehreren Grubenfeldern. Nicht zufällig ist die Kirche der Hl. Anna als Beschützer der Bergleute geweiht. An den Bergbau in Selbach erinnern hinten im Wellenbalken die gekreuzten goldenen Hammer und Schlegel. Neben dem Bergbau und der Landwirtschaft hatte die Wald- bzw. Haubergswirtschaft in Selbach einen hohen Stellenwert. Der Wald macht ca. 60% der Gemarkung aus und es bestehen noch vier Haubergsgenossenschaften, deren Ursprung bis 1780 zurück geht. Der Wald mit den Haubergen ist vorne im Wellenbalken durch die charakteristischen Werkzeuge zur Gewinnung der „Lohe“, die gekreuzten goldenen „Lohschäler“ dargestellt. Landschaftlich liegt die Gemeinde Selbach im reizvollen „Selbacher Tälchen“, umgeben von grünen Wiesen und Wäldern mit seinen zahlreichen Bächen, wie es auch in seinem Heimatlied besungen wird. Für die Gemarkung mit Wiesen und Wäldern steht im Ortswappen die Feldfarbe Grün. Grün ist aber auch die Farbe für Freiheit, Fröhlichkeit ind Hoffnung, mit der sich die Selbacher Bürger verbunden fühlen. Die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) kam 1802/03 an Nassau, gehörte ab 1814/15 zu Preußen und ist heute eine ländliche Wohngemeinde im Naherholungsgebiet „Wisser Land“ der Verbandsgemeinde Wissen, Landkreis Altenkirchen.